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Mein Alptraum nach einem Traum von NRW-Ministerpräsidentin Kraft

Posted on August 20 2016

Frau

Ministerpräsidentin NRW

Hannelore Kraft

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Tel: 0211 837-01

Email: poststelle@stk.nrw.de

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

Sie haben einen Traum. Das ist schön, denn offensichtlich handelt es sich nicht um einen Alptraum. Von diesem Traum erzählten Sie unter anderem vor einer Kamera des WDR. Ihr Traum: 2028 die Olympiade in Nordrhein-Westfalen. Schön für Sie, aber Ihr Traum wird zu einem Alptraum für viele Andersdenkenden.

Sie scheinen nicht zu wissen, daß es Menschen gibt, die das Olympische Komitee für ebenso korrupt halten, wie die Fifa-Spitze.

Sie scheinen nicht zu wissen, daß alle Länder viel Geld investiert haben und einige noch heute mit den Schulden leben müssen.

Sie scheinen nicht zu wissen, daß in Brasilien ganze Siedlungen unter die Baggerräder kamen, weil sie irgendeinem Neubau oder irgendeiner Straße im Wege standen.

Sie scheinen nicht zu wissen, daß die Bauarbeiter wie Vieh gehalten werden und trotzdem so wenig verdienen, daß es fürs Leben kaum reicht.

Sie wissen nichts. Und das als Ministerpräsidentin mit einem Beraterstab. Wie armselig.

Auch ich habe einen Traum:

- daß die geschlossenen Kinderspielplätze wieder geöffnet und regelmäßig gesäubert werden,

- daß die geschlossenen Jugendzentren wieder geöffnet und mit qualifiziertem Personal ausgestattet werden,

- daß die Rechte der Kinder zum Mittelpunkt einer Landespolitik werden und Jugendämter so stark kontrolliert werden, daß das permanente Versagen vieler Jugendamtsmitarbeiter zu Lasten der Kinder endlich der Vergangenheit angehören,

- daß die Pflege- und Altenheime nicht mehr Endlager sind, in denen sich die dort Dahinvegetierenden den Tod wünschen, sondern daß aus ihnen Erlebnisstätten werden, die eine Sehnsucht nach vielen weiteren Lebensjahren erzeugt,

- daß die Sexualität behinderter Menschen als Grundbedürfnis akzeptiert und Bedürftigen sexuelle Dienstleistungen finanziert werden,

- daß unser völlig marodes Straßennetz wieder so hergestellt wird, daß man einige hundert Meter ohne Schlaglöcher erleben kann,

- daß tausende neue Wohnungen gebaut werden, damit Miethaie keine Chance mehr bekommen, alte Menschen aus ihrer vertrauten Umgebung zu reißen.

Je länger ich träume, desto mehr Mankos in unserem Bundesland fallen mir ein. Sie abzubauen, ist viel, sehr viel wichtiger, als vier Wochen Spaß in NRW. Und die Sozialhilfe-Empfänger können die Eintrittspreise eh nicht bezahlen!

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Jacob

20.08.2016

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